Hörsturz? Wir kennen die Therapie!
Hörsturztherapie
Ein Hörsturz ist ein plötzlich einsetzendes Ereignis, bei dem ohne direkt erkennbare Ursache das Hörvermögen einseitig, manchmal aber auch beidseitig unterschiedlich stark nachläßt. Der Hörsturz wird meist begleitet von einem zuerst laut wahrgenommenden pfeifenden Tinnistus. Meist betrifft die aktute Hörstörung den Hochtonbereich, aber auch Einschränkungen der übrigen Frequenzbereiche kommen vor. Risikofaktoren sind länger bestehender Bluthochdruck, Übergewicht mit diabetische Stoffwechsellage sowie Fettstoffwechselstörungen mit erhöhten Cholesterinwerten.
Ein Hörsturz gilt als Eilfall, der innerhalb von 24 Stunden ärztlich abgeklärt und behandelt werden sollte. Empfohlen nach Leitlinie wird eine Therapie mit Kortison über mehrere Tage in absteigender Dosierung. Das Kortison kann in Form von Tabletten oder Infusionen verabreicht werden. Je eher die Behandlung eingeleitet wird, desto größer sind die Erfolgschancen.
Falls Kortisontabletten- oder Infusionen keine ausreichende Wirkung zeigen, bietet sich als Ergänzung die "intratympanale Kortikoidbehandlung" an. Darunter versteht man, dass nach lokaler Betäubung des Trommelfells das Kortison direkt in das Mittelohr gespritzt wird und dann über die dünnen Innenohrmembranen (Rundes Fenster, Ovales Fenster) in das Inneohr diffundiert. Die Ergebnisse dieser Behandlung sind ermutigend, zumal sie auch bei Patienten angewandt werden kann, die für eine systemische Kortisontherapie mit Tabletten und Infusionen z.B. wegen einer Diabeteserkrankung nicht infrage kommen.